Die HvB hat eine neue Schulküche
9. Oktober 2023Teilnahme an Fußball-Kreismeisterschaften in Schwalbach
4. November 2023Mit dem Besuch des Frankfurter Autors Martin Piekar am Donnerstag, den 19.10.2023, erlebten die Schülerinnen und Schüler der beiden Deutsch-A-Kurse im Jahrgang 10 ein echtes Highlight. Thematisch anknüpfend an das Unterrichtsthema „Politische Lyrik“ durften die Lernenden dem Dichter nicht nur ihre zahlreichen Fragen stellen, sondern sich auch sein Feedback zu eigenen Ergebnissen kreativen Schreibens über das politische Tagesgeschehen einholen.
Der 33-jährige Lyriker, dessen Werke gerade erst beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb prämiert wurden, ist an der Heinrich-von-Brentano-Schule kein Unbekannter: Vielen Schülerinnen und Schülern war Herr Piekar noch gut als Lehrkraft in Erinnerung.
Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler aus den Kursen von Frau Sebastiani und Frau Nies sich mit politischer Lyrik verschiedener Epochen intensiv auseinandergesetzt und mit dem Schreiben eigener Werke begonnen, gestützt durch Tageszeitungen und die Online-Berichterstattung zum aktuellen Tagesgeschehen. Dabei prägten Themen wie der Klimawandel und das Bildungssystem die Texte der Lernenden ebenso wie internationale Krisen und Debatten. Der Autor Martin Piekar, dessen Werke ebenfalls immer wieder auch politische Themen aufgreifen, war der Einladung von Frau Sebastiani gefolgt, diesen Prozess durch seinen professionellen Input zu unterstützen.
Neben persönlichen Fragen nach den Lieblingsautoren („Tausende!“), ob er mit dem Schreiben Geld verdiene („Ja!“) und wann er mit dem Dichten angefangen habe („mit vierzehn“), gab Herr Piekar auch Einblick in den konkreten Schreibprozess. So komme es beim Einsatz rhetorischer Mittel nicht darauf an, diese um ihrer selbst Willen in ein Werk zu integrieren, sondern vielmehr darauf, was der Text brauche. Auch gegen Schreibblockaden hatte der Lyriker ein Rezept parat: Erst einmal etwas Anderes machen. Wichtig sei auch, anzufangen – das sei immer das Schwerste. Auch wenn es dann schlecht werde, sei es, so der Pädagoge, wichtig, immer wieder zu üben. „Kritik ist etwas Positives. Wenn es Kritik am Werk ist, nicht an dir.“ Und wenn einem zu einem Thema nichts einfalle? „Such dir ein anderes und schau, was haben beide miteinander zu tun.“
Auch eine Kostprobe aus seinem Werk „Livestream & Leichen“ (2023) durfte natürlich nicht fehlen.
Für Martin Piekar ist das Lesen von Literatur ein Weg, „gleichzeitig man selbst zu sein und sich von außen zu betrachten“, dabei etwas über sich selbst zu erfahren. Es mache Freude, mit Sprache zu arbeiten, dem, womit man alltäglich zu tun hat, und dem Gesagten einen Rhythmus, einen Klang zu geben.
Wir danken Herrn Piekar für seinen Besuch an der HvB, wünschen ihm weiterhin viel Erfolg in der Welt der Literatur und nehmen für unseren eigenen kreativen Prozess mit:
Warum man schreibt, ist fast egal, solange es Spaß macht.