Besuch im Nachbarland
18. Juni 2024Bericht über den Besuch des Bildungsministers aus Alberta (Kanada) sowie des Hessischen Kultusministers
18. Juni 2024Am Montag, 10.06.2024, ging es für den Lateinkurs des Jahrgangs 8 – vorsorglich ein bisschen zu früh – mit seiner Kurslehrerin Frau Nies nach Moguntiacum (oder, wie der Nichtlateiner sagt, nach Mainz). Die gewonnene Zeit nutzten die Schülerinnen und Schüler für ein gemütliches Picknick am Winterhafen, ehe es frisch gestärkt den Berg hinauf zum Zitadellenweg ging. Dort wartete um 10 Uhr mit dem Archäologen Daniel Geißler ein ehemaliger Schüler der Heinrich-von-Brentano-Schule auf die Gruppe, um durch das größte Römische Bühnentheater nördlich der Alpen zu führen. Durch Grafiken, Vergleiche mit den heutigen Zuschauerräumen im Staatstheater sowie die lebendige Beschreibung des damaligen Bauwerkes durch Herrn Geißler wurde deutlich, wie imposant das 116 m breite Gebäude einst gewirkt haben musste, auf dessen Rängen bis zu 10000 Zuschauer Platz hatten. Neben Aspekten der Theaterkultur bei den Römern erhielten die Schülerinnen und Schüler jedoch auch Einblick in die Baukunst mit römischem Gußbeton (opus caementicium) und stabilisierenden Schichten aus Ziegelplatten.
Vom Bühnentheater war ein strammer Fußmarsch zur Römerpassage notwendig, weil dort bereits um 12 Uhr die nächste Führung wartete. Dennoch waren alle Lernenden bei bester Laune und Frau Nies freute sich darauf, den Schülerinnen und Schülern einen ihrer Lieblingsorte aus Studienzeiten zeigen zu dürfen: Das Heiligtum der Isis und der Mater Magna. Das unter der Erde befindliche Fundament des einstigen Tempels ist unter künstlichem Sternenlicht und mit magisch anmutenden Projektionen ein echtes Highlight. Nahezu unbeschädigte Öllämpchen, Figuren, Opfergaben und tönerne Zauberpuppen wurden im Laufe der Führung gezeigt und erklärt. Besonders interessant fanden die Lernenden die im Heiligtum gefundenen, bleiernen Fluchtäfelchen, auf welchen in kaum legalen Riten geheime, gute und böse Wünsche der Menschen eingeritzt waren. So hatte eine einst betrogene Ehefrau der Geliebten ihres Mannes offenbar Unfruchtbarkeit gewünscht. Auch kleine Exkurse in die griechische Mythologie fesselten die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Zum Schluss spendierte Frau Nies allen fleißigen Lateinerinnen und Lateinern ein Eis für den Weg zum Bus.